Unbestreitbar ist der Stadtbahnverkehr schlechter geworden. Die bisher sehr zuverlässigen Bahnen sind etwas unpünktlicher, aufeinander wartende U-Bahnen sah man früher sehr selten, sie sind nicht mehr so ungewöhnlich. Das Netz hat sich eindeutig verschlechtert. Es gibt da verschiedene Auswirkungen. Das Verbindungsangebot. Die Netzstabilität. Der Komfort. Gesamtverbindungszeit, Anzahl Umstiege, Preis.
Chaos ist es nicht, das Wort ist zu groß. Weil die Baustellen sich über so viele Jahre hinziehen, ändern sie unsere Lebenswirklichkeit, den Status Quo. Die Baustelle betrifft einen, weil sie unsere Möglichkeiten, in der Stadt unterwegs zu sein, Ziele zu erreichen, einschränkt, weil sie Zeit kostet, weil sie einen mit ihrer Häßlichkeit und ihren Geräuschen ständig belästigt.
Ein Stuttgarter gelegentlicher Stadtbahnnutzer schreibt:
Meine Fahrradverbindungen sind unterbrochen, meine Wegeverbindungen sind unterbrochen, ich komme an dieser Wüstenei ständig vorbei, inclusive mit dem Auto. Das alles sind Kosten, wenn auch nicht so unmittelbar pekuniär
ausdrückbare. Noch vor sechs Jahren war die Stadt schöner,
für mich. Und es ist mit diesen Kosten des Projekts, wie mit den pekuniären Kosten: sie waren „schöngerechnet“.
Und sie werden voraussichtlich noch einige Jahre andauern.