Eine weitere Stadtbahnlinienunterbrechung

Auch das ist einen Stuttgart21-Baustelle: Unter der Heilbronner Straße, zwischen der Haltestelle Stadtbibliothek und Hauptbahnhof/ Arnulf-Klett-Platz wurden neue Stadtbahntunnel gebaut, weil der bisherige SSB-Tunnel der Stuttgart21-Baustelle im Weg ist.

Stadteinwärts werden die Gleise des neu gebauten Tunnelabschnitts am Wochenende 18.-20.11.2016 (unter der Kreuzung Kurt-Georg-Kiesinger Platz in etwa zwölf Metern Tiefe) auf den neuen Verlauf verschwenkt und damit an die Bestandstunnel angeschlossen. Soweit die aktuell veröffentlichte Planung der SSB. (Im Juni 2015 war diese Maßnahme noch für Juli 2016 vorgesehen.)

Die komplette Sperrung zwischen Stadtbibliothek und Arnulf-Klett-Platz betrifft die Linien U5, U6, U7, U12 und U15 und wird drei Nächte und zwei Tage dauern. Über Umleitungen oder Ersatzverkehre ist noch nichts bekannt. Die stadtauswärts führende Röhre kommt einige Monate später dran (ursprünglich geplant Oktober 2016)

Erst wenn die SSB ihre alten Tunnelabschnitte wirklich nicht mehr braucht, kann die DB diese abreissen und mit ihren Bauarbeiten für die Tiefbahnhof-Fernbahntunnel in diesem Bereich beginnen (frühestens im Spätsommer 2017), denn deren Fernzuggleise werden auf der Decke der neuen Stadtbahnröhren aufliegen.

Nicht gerade einfacher werden diese Baumaßnahmen dadurch, dass sowohl Stadtbahntunnel als auch Fernbahntunnel unter der ehemaligen Bahndirektion durchführen, die nach ihrem Teilabriss mit höchst komplexen Stützmaßnahmen sozusagen „schwebt“.
Grafik Bahndirektion STN
Grafik schwebende Bahndirektion
Foto Bahndirektion STZ

Alle Zeitungsartikel zum Thema hier.

Kurzstrecke Beispiel 5

Die Haltestelle Stöckach wird von vielen Stadtbahnlinien bedient: U1, U2, U4, U9, U14. Richtung Ostendplatz und Richtung Mineralbäder ändert sich, das Kurzstreckenticket betreffend, nichts. Richtung Stadtmitte kann man mit den oben genannten Linien drei Haltestellen weit bis Hauptbahnhof fahren. Nur wenn man von Stöckach bis Charlottenplatz fahren möchte, kommt man wegen der baustellenbedingten Sperrung nicht mehr auf dem direkten Weg dort hin. In der Regel wird man am Hauptbahnhof in einer der Talquerlinien umsteigen und über Schloßplatz zum Charlottenplatz fahren. Theoretisch müsste es auch möglich sein, miIMG_2487t der Linie U11 (Veranstaltungslinie) ohne Umstieg die Innenstadtschleife bis zur Endstation Charlottenplatz zu fahren und entsprechend die gleiche Strecke mit anderen Linien, wenn die U11 nicht fährt.

Hier nochmal das Zitat der SSB Netz 2016 FAQ

Verbindungen der Linien U1, U2 und U4, auf denen im ursprünglichen Verlauf das KurzstreckenTicket galt, können auch weiterhin mit einem KurzstreckenTicket genutzt werden. Es ist ausnahmsweise erlaubt, mit dem KurzstreckenTicket auf den geänderten Stadtbahn-Linienverläufen umleitungsbedingt mehr als drei Stationen zu fahren und/oder zwischen Stadtbahnlinien umzusteigen, um das ursprüngliche Fahrtziel zu erreichen. Umstiege zu Buslinien sind im Rahmen dieser Regelung nicht möglich.

 

Kurzstrecke Beispiel 4

Die Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie wird weiterhin von Stadtbahnen angefahren, auch wenn man diese Haltestelle zu Fuß zur Zeit nicht gut erreicht. (Bis Anfang Oktober 2016 ist die Haltestelle nur von der Sängerstraße aus erreichbar. Grund für die Sperrung des Zugangs sind Abrissarbeiten.)

Vor der Umleitung der Stadtbahnen zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz erreichte man mit einem Kurzstreckenticket (bis zu 3 Haltestellen ohne Umsteigen) folgende Ziele:

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  • Neckartor
  • Stöckach
  • Metzstraße/ SWR
  • Karl/ Olga-Krankenhaus
  • Hauptbahnhof/ Arnulf-Klett-Platz
  • Börsenplatz
  • Berliner Platz/ Liederhalle über Hauptbahnhof
  • Charlottenplatz
  • Rathaus
  • Österreichischer Platz
  • Rotebühlplatz über Charlottenplatz

Seit Netz 2016: Für die Haltestellen Neckartor, Stöckach, Metzstraße, Karl-Olga-Krankenhaus, Hauptbahnhof, Börsenplatz und Liederhalle gilt das weiterhin, dass man dort für €1,30 hinfahren kann. Aber wie steht es mit den anderen Haltestellen?

  • Wer von der Haltestelle Staatsgalerie zum Charlottenplatz mit der Stadtbahn fahren will, darf dies mit einem Kurzstreckenticket tun, obwohl man am Hauptbahnhof einmal umsteigen muss.
  • Von Staatsgalerie bis Österreichischer Platz fährt man ohne Umstieg mit den Linie U1 oder U14. Dies sind 6 Haltestellen, aber es ist mit Kurzstreckenticket möglich. (Selbstverständlich darf man auch vorher aussteigen, wenn man zum Beispiel nur bis Berliner Platz/ Hohe Straße fahren will.)
  • Zur Haltestelle Rathaus ist es komplizierter. Es gibt zwei Möglichkeiten für €1,30. Erstens: mit U1 oder U14 bis Hohe Straße oder Rotebühlplatz, dort in die U24 Richtung Charlottenplatz bis Rathaus. Zweitens: zunächst eine Haltestelle bis Hauptbahnhof, dort Umsteigen zum Charlottenplatz, dort nochmal Umsteigen in die U24 oder U21 bis Rathaus.
  • Von Staatsgalerie zum Rotebühlplatz führt die Kurzstreckentarif-Strecke nicht mehr über den Charlottenplatz, sondern über Hauptbahnhof, es sind 5 Haltestellen, aber man braucht nicht umzusteigen. (Wer allerdings, weil es unter Umständen schneller geht, die S-Bahn bis Hbf wählt, muss €2,40 zahlen.)

Manche dieser Umwege muten an wie das sprichwörtliche „mit der Kirchimg_2481e ums Dorf“. Wenn einem der Fußweg wegen Baustellen oder wegen schwerer Einkaufstaschen oder aus anderen Gründen zu lästig ist, sollte man doch über die Möglichkeiten, wie man fahren kann, Bescheid wissen – und auch den günstigsten Fahrschein lösen.

 

Kurzstrecke Beispiel 3

Von der Haltestelle Rotebühlplatz aus kann man mit dem Kurzstreckenticket einige Haltestellen im Umkreis erreichen.

IMG_3943Mit der S-Bahn:

  • Feuersee
  • Hauptbahnhof

 

Mit dem Bus:IMG_2380

  • bis Charlottenplatz (43)
  • bis Rathaus (43)
  • bis Wilhelmsbau (43 und 92)
  • Lindenmuseum (43)
  • Rosenberg/Seidenstr (43)
  • Berliner Platz/ Liederhalle (43)
  • Österreichischer Platz (92)
  • Marienstraße (92)

Mit der StadtbahnIMG_2492

  • Berliner Platz/ Hohe Straße (U1, U14, U24)
  • Berliner Platz/ Liederhalle (U1, U14, U24)
  • Börsenplatz (U1, U14)
  • Rosenberg/ Seidenstraße (U24)
  • Österreichischer Platz (U1, U14)
  • Marienplatz (U1, U14)
  • Erwin-Schöttle-Platz (U1, U14)
  • Rathaus (U24)
  • Charlottenplatz (U24)
  • Staatsgalerie (U1, U14 ohne Umstieg über Berliner Platz und Hauptbahnhof)
  • Staatsgalerie (U24 und mit anschließendem Umstieg Charlottenplatz und Hauptbahnhof)
  • Schloß/ Johannesstraße (U1, U14 mit anschließendem Umstieg am Berliner Platz/ Liederhalle in U2 und U9)
  • Schwab/ Bebelstraße (U1, U14 mit anschließendem Umstieg am Berliner Platz/ Liederhalle in U2 und U9)

Was den unkundigen Fahrgast verwirren dürfte:

  • Rotebühlplatz – Feuersee kostet mit der S-Bahn €1,30, mit dem Bus €2,40, zu Fuß ist es kostenlos (500m).
  • Rotebühlplatz – Hauptbahnhof ist mit der S-Bahn mit Kurzstreckenticket (€1,30) erreichbar, offiziell aber nicht mit der Stadtbahn (€2,40). Eine Haltestelle weiter (Staatsgalerie) kommt man aber wieder mit dem Kurzstreckenticket (€1,30). Die Königstraße entlang (zu Fuß) sind es 1000m.

 

Wo ist das Netz 2016?

stabile VerbindungWo ist die Werbung für das Netz 2016? Auf der Startseite der SSB ist sie nicht. Auf der Startseite des VVS ist sie nicht. Man wundert sich.

Die SSB ist wohl zur Normalität übergegangen. Die Normalität ist, dass zwar die Fahrgäste, die als Pendler täglich die selbe Stadtbahnstrecke nutzen, sich an die neuen Linienführungen und Umsteigebeziehungen gewöhnt haben, aber dass die Gelegenheitsnutzer immernoch Orientierungsschwierigkeiten haben, und dass selbst den Mitarbeiterinnen im Service-Center der SSB noch nicht völlig klar ist, wie die Bahnen jetzt fahren.

Normalität soll wohl auch sein, dass die Springlichter am Wilhelmsplatz und am Berliner Platz immernoch nicht an die neuen Gegebenheiten dieser großen Stadtbahnkreuzungen angepasst worden sind, und dass man die Anschlüsse an die S-Bahn am Rotebühlplatz und in der Klettpassage nicht zuverlässig erreicht.

Netz 2016: Die SSB bleibt eine stabile Verbindung.

So lautet der Werbespruch. Vielleicht ist bei den Verantwortlichen doch die Erkenntnis gereift, dass das nicht ganz stimmt. Vielleicht hat man deswegen die Links zum Netz 2016 an unauffälliger Stelle versteckt:

SSB – Projekte
VVS – Thematisierte Schemapläne

unsere-stadtbahnInfos zuverlässig finden:
unsere-stadtbahn Netz 2016

Kurzstrecke Beispiel 2

Wussten Sie, wie man von der Haltestelle Rathaus zur Haltestelle Börsenplatz mit einem Kurzstreckenticket fährt, obwohl es mehr als drei Haltestellen sind und obwohl man umsteigen muss?

Bisher (vor Netz 2016) waren es von der Haltestelle Rathaus bis zur Haltestelle Staatsgalerie 2 Haltestellen, bis Neckartor 3 Haltestellen. Man konnte mit den Linien U1, U2 und U4 dort fahren, und zwar mit einem Kurzstreckenticket.

Die SSB hat nun festgelegt:

Verbindungen der Linien U1, U2 und U4, auf denen im ursprünglichen Verlauf das KurzstreckenTicket galt, können auch weiterhin mit einem KurzstreckenTicket genutzt werden. Es ist ausnahmsweise erlaubt, mit dem KurzstreckenTicket auf den geänderten Stadtbahn-Linienverläufen umleitungsbedingt mehr als drei Stationen zu fahren und/oder zwischen Stadtbahnlinien umzusteigen, um das ursprüngliche Fahrtziel zu erreichen. Umstiege zu Buslinien sind im Rahmen dieser Regelung nicht möglich.

Also kann man jetzt von Rathaus bis Neckartor weiterhin mit einem Kurzstreckenticket fahren. Da gibt es zwei Möglichkeiten:

  • entweder mit zweimaligem Umstieg über Charlottenplatz und Hauptbahnhof, was entgegen anderslautender Auskünfte im Mai 2016 doch möglich ist
  • oder über die Innenstadtschleife, also über Rotebühlplatz und Berliner Platz mit einmaligem Umstieg.

Bei der zweiten Möglichkeit kommen Sie über Börsenplatz und können dort aussteigen. Allerdings weist Sie niemand auf diese tarifliche Möglichkeit hin. Offiziell muss man ein Ticket für 1 Zone lösen, da die Strecke von Rathaus bis Börsenplatz nie eine sogenannte Kurzstrecke war, also nicht ohne Umstieg und innerhalb drei Haltestellen erreichbar.

Umgekehrt geht es nicht, denn man muss an der Starthaltestelle des Kurzstreckentickets auch wirklich einsteigen. Es ist natürlich schwer zu verstehen, dass eine kürzere Strecke (hier Börsenplatz-Rathaus) fast doppelt so teuer ist (€2,40) wie eine längere Strecke (hier Neckartor-Rathaus über Rotebühlplatz) (€1,30).

Einfach innerhalb der Tarifzone 10 baustellenumleitungsbedingt den Kurzstreckentarif gelten zu lassen, wäre aus Fahrgastsicht wünschenswert, ist aber aus VVS-Sicht „wirtschaftlich nicht darstellbar“.

 

 

Kurzstrecke Beispiel 1

Wussten Sie, dass man mit einem Kurzstreckenticket vom Rotebühlplatz bis zum Moltkeareal (Haltestelle Schwab/ Bebelstr) kommt, obwohl die Linie U2 nicht mehr Rotebühlplatz hält und obwohl diese Strecke leider zur Zeit nicht ohne Umstieg befahrbar ist?

Bisher (vor Netz 2016) konnte man mit einem Kurzstreckenticket von der Haltestelle Schwab/Bebelstr aus folgende Haltestellen erreichen:

  • Bismarckplatz (1 Haltestelle Bus)
  • Rosenbergplatz (1 Haltestelle Bus)
  • Arndt/ Spittastr (1 Haltestelle Stadtbahn)
  • Schloß/Johannesstr (1 Haltestelle Stadtbahn)
  • Schwabstraße (2 Haltestellen Bus)
  • Rosenberg/ Johannesstr (2 Haltestellen Bus)
  • Vogelsang (2 Haltestellen Stadtbahn)
  • Berliner Platz/ Hohe Straße (2 Haltestellen Stadtbahn)
  • Berliner Platz/ Liederhalle (2 Haltestellen Stadtbahn)
  • Schwab/ Reinsburgstr (3 Haltestellen Bus)
  • Rosenberg/ Seidenstraße (3 Haltestellen Bus)
  • Herderplatz (3 Haltestellen Stadtbahn)
  • Börsenplatz (3 Haltestellen Stadtbahn)
  • Rotebühlplatz (3 Haltestellen Stadtbahn)

alles nur ohne Umstieg.

Jetzt kann man alle diese Haltestellen weiterhin mit einem Kurzstreckenticket erreichen, auch wenn man zu den Haltestelle Hohe Straße und Rotebühlplatz umsteigen muss. Dies hat die SSB folgendermaßen festgelegt:

Verbindungen der Linien U1, U2 und U4, auf denen im ursprünglichen Verlauf das KurzstreckenTicket galt, können auch weiterhin mit einem KurzstreckenTicket genutzt werden. Es ist ausnahmsweise erlaubt, mit dem KurzstreckenTicket auf den geänderten Stadtbahn-Linienverläufen umleitungsbedingt mehr als drei Stationen zu fahren und/oder zwischen Stadtbahnlinien umzusteigen, um das ursprüngliche Fahrtziel zu erreichen. Umstiege zu Buslinien sind im Rahmen dieser Regelung nicht möglich.

Leider werden die Fahrgäste weder an der Haltestelle Schwab/ Bebelstraße noch an den Haltestellen Berliner Platz/ Hohe Straße und Rotebühlplatz darauf hingewiesen.

Netz 2016