Mitgehangen, mitgefangen

Hier zur Erinnerung die Ankündigungen der SSB, die Zitate aus den Zeitungen und die Befürchtungen der Projektkritiker, die Folgemaßnahme Staatsgalerie zum Bahnprojekt Stuttgart 21 betreffend:

  • Im Herbst 2013 erfuhr die Öffentlichkeit erstmals davon, dass die SSB Linienunterbrechungen plant, die Monate oder Jahre dauern könnten. Die Ursache dieser massiven Eingriffe in den öffentlichen Verkehr in Stuttgart seien die vielen Planänderungen der Bahn, die den ursprünglich geplanten Bauablauf verhindern.
  • Im Januar 2014 erläuterte die SSB ihre Planungen beim Bezirksbeirat Mitte:  Anfang 2015 Beginn des Neubaus der Haltestelle Staatsgalerie. Fertigstellung 2016.  Ab 2017 werde dann die Stadtbahn in Richtung Hauptbahnhof gebaut. Längere 1. Unterbrechung sei geplant vom ersten bis zum dritten Quartal 2016 zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz. Ab dem vierten Quartal 2016 bis zum zweiten Quartal 2017 sei dann die Verbindung zum Hauptbahnhof für mehrere Monate unterbrochen. Die Fertigstellung sei für 2019 geplant.“
  • Im März 2014 veröffentlichten die Projektgegner eine Grafik , auf der die befürchtete Dauer der Beeinträchtigungen der Stadtbahnlinien mit 9 Monaten für die 1. Unterbrechung und mit 26 Monaten für die 2. Unterbrechung angegeben sind.
  • In der Grafik vom Januar 2016 schätzten die Projektgegner die Dauer der 1. Unterbrechung (Netz 2016) auf mehr als 18 Monate, die 2. Unterbrechung (Netz 2018) auf mehr als 26 Monate.
  • Im März 2017 erfährt man zur Dauer der Sperrungen zwischen Staatsgalerie und Hauptbahnhof in den STN: „Die genaue Dauer kenne er nicht, sagte Bernd Schröder vom Tiefbauamt (…), aber es handle sich um mehrere Jahre.“
  • Ebenfalls im März 2017 wird Herr Schröder in der STZ etwas ausführlicher zitiert: „Gabriele Munk (Grüne) (…) fragte nach der anstehenden Unterbrechung in Richtung Hauptbahnhof. Bernd Schröder vom Tiefbauamt wollte sich auf eine Dauer nicht festlegen. Allerdings müsse vor Fertigstellung der neuen Stadtbahnröhren erst noch der alte Nesenbachkanal abgerissen werden. Das sei – Stand heute – nicht vor 2020 möglich. Demnach würde die Ende 2017 beginnende Sperrung deutlich länger als zwei Jahre andauern.“
  • Im Mai 2017 war in der STZ zu lesen, dass die Netz 2018 genannte Linienführung mit dem Nachteil für Heslacher Fahrgäste, nicht mehr ohne Umstieg zum Hbf zu kommen, 2 Jahre dauere.
  • Zur gleichen Zeit spricht SSB-Vorstand Arnold von einer Interimszeit „nicht unter zwei Jahren“. STZ : „Wegen des Bahnhofbaus in Stuttgart und der dadurch notwendigen Verlegung der Stadtbahn-Haltestelle Staatsgalerie wird das Liniennetz der Stadtbahn bis mindestens Ende 2020 verändert – möglicherweise noch länger“, schrieb die Zeitung.
  • Bei einer Veranstaltung für Anwohner des Kernerviertels im Juni 2018 antwortete Herr Reichle von der SSB auf die Frage nach der Dauer der Unterbrechung zwischen Staatsgalerie und Hauptbahnhof, dass man erwarte, dass der Anschluss Ende 2022 hergestellt sei.

STZ vom 7.6.2018 und STN vom 7.6.2018

Man vergleiche nun die Ankündigungen der SSB mit den aktuellen Planungen. Es fällt auf, dass aus „zwei Jahre oder länger“ für die zweite Unterbrechung nun fünf Jahre geworden sind. Fünf Jahre, in denen keine Stadtbahn die direkte Verbindung von Staatsgalerie zum Hauptbahnhof fahren kann. Die neue Haltestelle Staatsgalerie wird frühestens Mitte 2020 fertiggestellt und benutzbar sein, also mehrere Jahre später als versprochen. Bauende für das Teilstück Richtung Charlottenplatz sollte 2016 sei, fertig war es Dezember 2017. Die 1. Unterbrechung, die zwischen Staatsgalerie und Charlottenplatz, hat tatsächlich 18 Monate gedauert, die 2. Unterbrechung (zwischen Staatsgalerie und Hauptbahnhof), die 2019 beendet sein sollte, wird nun 5 Jahre, also 60 Monate dauern! Und ob dort tatsächlich ab 2023 wieder Stadtbahnen fahren werden oder vielleicht doch noch Monate oder Jahre später, das kann auch die SSB nicht sicher sagen.