„ein Projekt und seine Konsequenzen“

Beim Fahrplan, der ab Dezember 2017 für die Stadtbahnen gelten soll (Netz 2018), gibt es mehrere Linien, die am Hauptbahnhof/ Arnulf-Klett-Platz enden werden. Dies betrifft nur die Tallängslinien, also die Linien, die Stuttgart-Ost, Fellbach und Bad Cannstatt mit Heslach, Stuttgart-Vaihingen und Stuttgart-West verbinden.

Wenn die Sperrung zwischen der Haltestelle Staatsgalerie und Hauptbahnhof/ Arnulf-Klett-Platz beginnt, führen alle Linien vom Neckartor kommend wieder über die Haltestellen Charlottenplatz und Rathaus (Linie, 1,2,4, 9 und 14).

Es gibt ferner mit dem Netz 2018 eine neue Linie im Innenstadtbereich, die weder den Charlottenplatz noch den Hbf berührt (Linie U34) und zwei Linien (außer der U11), die am Hauptbahnhof vom Berliner Platz kommend enden: U29 von Botnang/ Vogelsang und U14 (aus Richtung Mühlhausen und Wilhelma). Es wäre wünschenswert gewesen aus Sicht der SSB und der Bewohner aus Stuttgart-Süd/ Heslach, weitere Linien am Hauptbahnhof enden zu lassen. Dies sei aber wegen fehlender Wendemöglichkeiten beim Betrieb der U11, die ja auch am Hbf enden und wenden wird, nicht möglich.

Interessant ist nun, dass die SSB selbst vor einigen Jahren, als Stuttgart 21 schon in Planung war und die Auswirkungen auf das Stadtbahnnetz ebenfalls bekannt waren, auf ihrer Homepage folgendes schrieb:

Beispielsweise würde es niemandem einfallen, die Stadtbahnlinien von außen kommend am Hauptbahnhof durch Kehrgleise enden zu lassen.

Genau dies muss die SSB nun tun: drei der Tallängslinien werden dort enden und wenden müssen, die restlichen werden am Hauptbahnhof vorbeigeführt. Allerdings dachte man damals noch, dass die Stadtbahnbaumaßnahmen, die eine Folge der Trassierung des Tiefbahnhofs sind, ohne Sperrungen auskommen würden:

Die Änderungen der Stadtbahnanlagen müssen unter Aufrechterhaltung des Betriebs durchgeführt werden.

Man kann erkennen, dass die SSB sich mit ihren Planungen von Anfang an den Erfordernissen der Megabaustelle Tiefbahnhof untergeordnet hat und es immernoch tut. Verbesserungen im Stadtbahnnetz an den Außenästen bringen zwar mehr Fahrgäste, wegen welchen man dann in der Innenstadt allerdings an Kapazitätsgrenzen kommt. Die derzeitigen Stadtbahnbaumaßnahmen in der Innenstadt sind bedingt durch Stuttgart 21 und verlegen nur Strecken, die den Bahntunneln im Weg sind. Sie werden noch mehrere Jahre dauern und noch viele Umstände mit sich bringen, von denen man in den 90er Jahren nicht geträumt hat.

Hier der Link zum SSB-Dokument (Ein Projekt und seine Konsequenzen).