Voraussichtlich – wenn die Gremien zustimmen – wird es ab Mitte Oktober 2017 für die Dauer der Feinstaubalarmsaison bis Mitte April ein Umwelt-Tages-Ticket geben, das deutlich günstiger als bisherige Tagestickets sein soll und damit schon ab 2 Fahrten am Tag attraktiv. Dieses Ticket ersetzt das Feinstaubticket des vergangenen Winterhalbjahres, bei welchem der halbe Fahrpreis nur an bestimmten Tagen galt.
Interessant ist, dass für die bisherige Feinstaubticketregelung, die keine nennenswerten Erfolg gebracht hat, rund 11 Millionen Euro Einnahmeausfälle aufgelaufen sind; für die neue Regelung (verbilligtes Tagesticket) werden 4 Millionen veranschlagt. Unklar ist allerdings, wie diese Zahlen berechnet werden, denn wie soll der VVS wissen, ob die Fahrgäste, die das Umwelt-Tages-Ticket nutzen werden, Umsteiger vom Auto sind oder Fußgänger, denen ein normales Tagesticket zu teuer war oder Kunden, die auch ein teureres Tagesticket gekauft hätten? Bleibt abzuwarten, ob neue Tarife den Anreiz, öffentliche Verkehrsmittel vermehrt zu nutzen, merklich erhöhen können.
Klar ist: Eine Verbesserung der Luftqualität in Stuttgart ist dringend erforderlich, und zwar nicht nur in der sogenannten Schadstoffperiode, sondern auch an den heißen, stickigen Sommertagen. Und es ist bezeichnend, dass die Stuttgarter Baustellen und die Beeinträchtigungen des Verkehrs und die Verschmutzung der Luft durch diese Baustellen beim VVS und dem Stuttgarter Oberbürgermeister keinerlei Erwähnung finden. Den angeblichen Verbesserungen im VVS-Netz, die die alljährlichen Preiserhöhungen rechtfertigen sollen, stehen massive Verschlechterungen gegenüber, die den Kunden seit Jahren zugemutet werden, allem voran die Unterbrechung der Stadtbahnlinien zwischen Charlottenplatz und Staatsgalerie bis Dezember 2017 und zwischen Hauptbahnhof und Staatsgalerie ab Dezember 2017 und damit eine deutlich verschlechterte Erreichbarkeit der Stuttgarter Innenstadt aus verschiedenen Richtungen. Eine neue Buslinie, die Bad Cannstatt mit Stuttgart verbindet, ist ja nur der Versuch, selbstverursachte Probleme aufzufangen, die es ohne Stuttgart-21-Baustellen nie in diesem Ausmaß gegeben hätte.
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