„Mental map“ ist ein Begriff aus der Wahrnehmungsgeographie, der das beschreibt, was fast jeder von seinem Ort, seiner Stadt hat, nämlich eine subjektive Karte im Kopf. Einen Plan, der ihm hilft, sich in seiner Stadt zu orientieren. Auch Stadtbahnnutzer können sich einen mehr oder weniger groben Linienplan vorstellen mit den Linien, die sie regelmäßig nutzen und mit für sie wichtigen Umsteigepunkten. Durch eine Netzumstellung, wie die SSB sie gerade durchführt, letztmals 2011 durchgeführt hat und 2017 nochmals durchführen will, kommen diese Karten im Kopf durcheinander, müssen neu gelernt werden, brauchen Zeit, um sich einzuprägen. Keine Frage, die meisten Fahrgäste werden das schaffen mit der Zeit. Aber man sollte das nicht unterschätzen, die Irritationen, die es hervorruft, wenn die vertraute Stadtbahnlinie nicht mehr die gewohnte Strecke nimmt. Die Überlegungen, die man anstellen muß, um eine gute Alternativverbindung zu finden. Den Aufwand, den man hat, um sich Auskunft zu holen und das Misstrauen, ob die Auskunft auch stimmt. Ein Stadtbahnnetz, das über die Jahre stabil bleibt und nur an der einen oder anderen Stelle ausgebaut oder verlängert wird, gibt den Kunden das Gefühl von Zuverlässigkeit. Ein Netz, dessen Linien alle paar Monate anders heißen und anders fahren, kann Gelegenheitsnutzer verstören und Stammfahrer verärgern.