Vor der Umstellung auf das baustellenbedingte Netz 2016 fuhren pro Stunde (ohne U11) 48 Stadtbahnzüge über den Berliner Platz. Jetzt sind es (ebenfalls ohne U11) pro Stunde 60 Stadtbahnzüge. Gibt es da noch genügend Zeitfenster zum Überqueren des Berliner Platzes für Autos, Fußgänger und Radfahrer? Und für die Busse der Linien 41 und 43?
Da auch der SSB klar war, dass mit dem Netz 2016 deutlich mehr Stadtbahnen über den Berliner Platz fahren, hat sie die Steuerung der Signalanlagen optimieren lassen, damit Fußgänger, Radfahrer und Busse möglichst nicht noch länger als bisher an den Ampeln warten müssen.
Wenn aber tatsächlich alle 35 bis 60 Sekunden eine Bahn oder ein Bus die Kreuzung Berliner Platz überqueren und diese wegen des einzuhaltenden Fahrplans Vorrang haben, wie will man da verlängerte Wartezeiten bei den anderen Verkehrsteilnehmern vermeiden?
Die neue Signalsteuerung sei schon seit Mai 2016 in Betrieb und habe sich bewährt. Die Springlichter im Bereich der Haltestelle Liederhalle mussten noch an die stärkere Belegung der Strecke angepasst werden; im Bereich Hohe Straße wird derzeit die Software der Springlichter erneuert.
Die Bewährungsprobe für den Berliner Platz ist allerdings noch nicht abgeschlossen. Stadtbahnen und Busse haben sehr wohl Wartezeiten, bevor sie die Kreuzung queren, was regelmäßig zu leichten Verspätungen führt. Dies zeigt, dass die Steuerung am Berliner Platz vielleicht verbessert wurde, aber dass es unter Umständen gar nicht optimal geht, weil die Kreuzung so viele umgeleitete Stadtbahnlinien eben nicht verkraftet.