SSB – das Fass ohne Boden?

IMG_2957Seit mindestens 2006 ist die SSB damit beschäftigt, die Folgen von Stuttgart 21 auf ihr Netz zu bedenken und die entsprechenden Baustellen zu planen. Schon recht früh wurde erkannt, dass die Herausforderungen gewaltig sind. Spezielle Vorteile für die SSB wurden nicht kommuniziert, Alternativen, wie zum Beispiel der Verzicht auf Stuttgart 21 und der Bau einer weiteren Stammstrecke für die Stadtbahn wurden nicht oder nicht öffentlich diskutiert.

Vorrangig für die SSB scheint einzig die Realisierung von Stuttgart 21 zu sein, das Abgreifen von Fördergeldern für Tunnelstrecken, die es schon gibt, die scheinbar bedingungslose personelle und logistische Unterstützung der DB bei der Bewältigung ihrer Großbaustelle.

Oder hat man je etwas Gegenteiliges von der SSB gehört? Bedenken, ob der Nesenbachdüker machbar ist? Aussagen, dass die Stadtbahnsperrungen für die Fahrgäste nicht zumutbar seien? Oder wenigstens eine verlässliche Kommunikation über die Baustellen?

Auffällig ist, dass die SSB versucht, alle negativen Folgen von Stuttgart 21 für den städtischen Nahverkehr um jeden Preis aufzufangen, obwohl Stuttgart 21 angeblich ein eigenwirtschaftliches Projekt der DB AG ist. Warum eigentlich wird nicht die vorhandene Infrastruktur etappenweise flexibel und kostengünstig weiterentwickelt, statt sich von einem Großprojekt, das den innerstädtischen Verkehr behindert, baulich und finanziell jahrelang lähmen und ausbremsen zu lassen?

Die SSB will mehr Geld. Vom Land. Vom Bund. Von den Fahrgästen. Seit mehreren Monaten läuft eine Kampagne, mit der SSB-Vorstand Arnold und SSB-Aufsichtsratsvorsitzender OB Kuhn um mehr finanzielle Mittel betteln. Gab es etwa politische Fehlentscheidungen, die man jetzt versucht auszubügeln?

Sogar für den bloßen Unterhalt des Bestandes würden die Mittel fehlen, so SSB-Vorstand Arnold. Warum eigentlich? Es werden doch regelmäßig die Fahrpreise erhöht, und die Kundenzahlen steigen. Die SSB könne das Netz nicht weiter ausbauen, heißt es. Warum denn das? Es heißt doch, der ÖPNV brauche mehr Kapazität, um die Feinstaubumsteiger für die Stadtbahn zu gewinnen.

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Aber solange niemand nach einem schlüssigen Konzept fragt, wird die SSB sich nicht genötigt sehen, eines vorzulegen.

SSB21 Tunnelblick (pdf)