Nehmen wir einmal an, ein Fahrgast möchte am 10.Mai 2016 vom Ostendplatz zum Diakonieklinikum (Haltestelle Rosenberg/ Seidenstraße) mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Die Fahrplanauskunft sagt ihm, er brauche dafür reine Fahrzeit 13 Minuten, egal ob er die U4 oder den Bus 42 nimmt. Vermuten wir einmal, er entscheidet sich für die Stadtbahn. Bequemer, klimatisiert, besser zum Lesen geeignet, nicht so stauanfällig wie der Bus, der oft wertvolle Zeit in der Schillerstraße vor dem Hauptbahnhof verliert. Möchte der Fahrgast am 18.Mai 2016 fahren, sieht es anders aus. Da er „schnellste Verbindung“ angeklickt hat, bekommt er nur noch die Busverbindungen angezeigt. Die U4 endet am Neckartor.
So kommt es, daß die SSB in ihrer Pressemitteilung vom 4.5.2016 schreibt:
Denkbar ist, dass aus dem Stuttgarter Osten Verlagerungen von der Stadtbahn zum Bus erfolgen werden. Aus diesem Grund werden das Fahrplanangebot und damit die Kapazität der Linie 42 ausgebaut.
Besteht der Fahrgast jedoch darauf, die gewünschte Strecke weiterhin mit der Stadtbahn zurückzulegen, kann er es in 25 Minuten mit zweimaligem Umsteigen schaffen, laut Fahrplan. Praktisch ist das nicht. Die DB bezahlt der SSB die Taktverdichtung auf der Buslinie 42, weil die DB-Bauarbeiten die Ursache dafür sind, daß die Linie U4 nicht mehr vom Ostenendplatz bis zum Hölderlinplatz durchfahren kann. Eine Taktverdichtung allerdings kann eine Fahrzeitverlängerung wegen baustellenbedingtem Stau nicht verhindern. Beobachten wir also, wie lange der Bus 42 tatsächlich vom Ostendplatz zum Diakonieklinikum braucht. 13 Minuten oder mehr.