Verspätung bei SSB-Bauarbeiten

Die Unterbrechung zwischen der Haltestelle Staatsgalerie und der Haltestelle Charlottenplatz dauert nun schon seit Mai 2016. Durch diese Baumaßnahme werden derzeit die Linien U1 und U2 umgeleitet und die Linie U4 unterbrochen. Der Charlottenplatz kann aus Richtung Bad Cannstatt und Stuttgart-Ost nicht direkt angefahren werden. Die Fahrgäste müssen einen zusätzlichen Umstieg, längere Reisezeiten oder umständliche Fußwege in Kauf nehmen. Es war angekündigt, dass diese Umleitung im Sommer 2017 beendet sei und durch eine andere Umleitung abgelöst werde.

Dieser Wechsel von einer Umleitung zur anderen wird nun um vier Monate bis Dezember 2017 verschoben. Es ist nun auch in der Zeitung zu lesen. Als Begründung wird die Komplexität des Bauvorhabens genannt:

Nesenbachkanal, Straßentunnel, Stadtbahnhaltestelle entstehen parallel

Die Unterquerung der Stadtbahngleise für den Tiefbahnhof gilt als einer der komplexesten Bereich von Stuttgart 21. Die Bauabläufe für den achtgleiseigen Bahntunnel und die darüberliegende dreigleisige Stadtbahnhaltestelle müssen exakt aufeinander abgestimmt werden. Zudem gilt der Bau eines neuen Nesenbachkanals zwischen dem Königin-Katharina-Stift und dem Planetarium als Voraussetzung dafür, die Stadtbahnstrecken wie erforderlich verlegen zu können. Dass parallel zur Baustelle auch noch die mehrspurige B14 verläuft, deren Unterquerung des Gebhard-Müller-Platzes bei der Gelegenheit auch gleich noch in nord-östlicher Richtung verlängert werden soll, komplettiert die Schwierigkeiten vor Ort.

Diese Komplexität ist schon lange bekannt. Daher reiht sich die Bekanntgabe dieser Verzögerung der Bauarbeiten ein in das Kommunikationsmuster der DB, deren Tiefbahnhof ja die Ursache für die Stadtbahnbeeinträchtigungen ist. Scheibchenweise wird der Bevölkerung serviert, was Planer schon lange wissen: es ist schwieriger, dauert deutlich länger und ist erheblich teurer als man bisher zugegeben hat.

Es ist nun aber nicht so, dass wenigstens ab Dezember 2017 das Problem behoben ist und die Stadtbahnen wieder ohne Umleitungen und Unterbrechungen verkehren können. Ab Dezember 2017 wird es erst richtig lästig, denn die Unterbrechung zwischen Staatsgalerie und der Stadtbahnhaltestelle Arnulf-Klett-Platz dauert mehrere Jahre und bedeutet, dass die wichtige Umstiegshaltestelle Hauptbahnhof aus Richtung Mineralbäder und Stuttgart-Ost nicht mehr direkt erreichbar sein wird. Auf die Pläne der SSB für diese Phase der Bauarbeiten kann man gespannt sein.

zum Nesenbachdüker

Beitrag Netzwerke 21