Fahren Sie nicht morgens zwischen 7 und 8 Uhr, sondern nach 9 Uhr, so die Botschaft des Verkehrsverbundes VVS im SWR. Während der Hauptverkehrszeiten gibt es trotz zusätzlicher Züge und engerer Taktung Probleme. Dies war vorhersehbar. Im Gemeinderat wurde dazu im November 2016 diskutiert. Damals hieß es zu einer Perspektive bis 2025 von seiten des VVS: „die Stadtbahnen müssten 20 bis 70 Prozent mehr Menschen befördern als heute. Durch etwaige Kfz-Fahrverbote wäre das Stadtbahnnetz stark betroffen“.
Auch jetzt wieder wird festgestellt, dass weder die Stuttgarter S-Bahn noch die SSB dem zu erwartenden Ansturm von Fahrgästen bei Fahrverboten gewachsen sein werden. Die Baustellen und Umleitungen bei der Stadtbahn wegen Stuttgart 21, die im übrigen weder das Netz erweitern noch die Kapazitäten erhöhen können, werden voraussichtlich noch mehrere Jahre dauern und bilden einen Engpass im Stuttgarter Stadtbahnnetz. Dies wird aber so deutlich nirgends gesagt.
Wer zahlt eigentlich die zusätzlichen Stadtbahnen, wer zahlt die Taktverdichtung bei den Stadtbahnlinien? Letztlich die Stadt Stuttgart, die ein Interesse daran haben dürfte, es vom Land Baden-Württemberg in Form von Zuschüssen und von den Fahrgästen in Form von Tariferhöhungen zurückzuholen.
Kosten im Zusammenhang mit Stuttgart 21 werden der SSB zwar erstattet, aber nur pauschal bis zu einem bestimmten Betrag (4,6 Mio Euro für die bauzeitbedingten Betriebsmehrausgaben und Einnahmeverluste). Was darüber hinaus durch Verzögerungen beim Bauen oder anderen Problemen auftaucht, wird an der SSB hängenbleiben, die dann auf andere sinnvolle Baumaßnahmen, die die Kapazität und das Netz wirklich vergrößern würden, verzichten muß.
Berichterstattung zum Dieselfahrverbot ab 2018 hier.